An der augenfälligen Rückwand des Galerieraums sehen wir: nichts. Leerstelle. Sebastian Bühler rückt den Boden des Projektraums in den Fokus, indem er diesen mit der Fotografie eines in die Jahre gekommenen Parkdecks bedeckt.
76. Große Schwäbische Tour 1
Seit beeindruckenden 76 Jahren veranstaltet der BBK die wichtigste Gruppenausstellung regionaler Künstler*innen in Augsburg.
Getragen wird die umfangreiche Schau von den beiden schwäbischen Verbänden des engagierten Berufsverbandes.
In diesem Jahr werden 85 Arbeiten von 41 Künstlerinnen und 27 Künstlern im H1 im Glaspalast präsentiert. Zu sehen ist ein Querschnitt des künstlerischen Schaffens im Bezirk Schwaben, ausgewählt von der Jury aus 400 Einreichungen.
Die Große Schwäbische ist – wie fast alle Gruppenausstellungen zwischen den Jahren – eine Verkaufsausstellung.
12 Künstlerinnen und Künstler der Großen Schwäbischen gehen im Rahmen der Ausstellungsführungen ins Gespräch mit den Besucher*innen. Sie werden dabei begleitet von den Kunstvermittler*innen der KSMA.
Samstag, 30. November (15 Uhr), mit Christine Metz und Regina Wieser, Kunstvermittlerin: Bettina Kohlen
Kunstpreis der Stadt Augsburg: Christine Metz
Begründung der Jury:
Als Teil ihres aktuellen Projekts »The Time I Adopted 14 Molehills in the Snow« sind im Jahr 2024 die Zeichnungen No. 11 und No. 14 entstanden. Darin zeigt sich die intensive Auseinandersetzung von Christine Metz (*1953 in Dinkelsbühl) mit sehr selbstverständlichen und unspektakulären Erscheinungen. Maulwurfshügel finden sich besonders im Frühjahr in fast jeder Wiese in großer Zahl. Immer wieder erwecken sehr kleine Ausschnitte am Boden die Aufmerksamkeit von Christine Metz. Die Gegenstände ihres Interesses setzt sie detailgenau und annähernd fotografisch in Szene. Dabei wird jeder Quadratzentimeter des Bodens – Erdreich, Schnee, Gras – mit feinen Bleistiftlinien auf das Zeichenpapier übertragen. In der Zeichnung No. 11 (Foto) ist zudem der Entstehungsort am Rande eines Waldstücks zwischen Baindlkirch, Eismannsberg und Zillenberg anhand der auf der Zeichnung vermerkten Koordinaten nachvollziehbar. Obwohl den Zeichnungen alles abzulesen ist – nichts ist geheimnisvoll oder verborgen –, sind sie viel mehr als nur detailgenaue Reproduktionen. Das Zeichnen der Künstlerin erzählt von ihrem inneren Monolog, während sie sich mit der Selbstverständlichkeit eines Maulwurfshügels auseinandersetzt. Christine Metz sagt: »Die Zeichnung fungiert als seismographisches Protokoll von Wahrnehmung und Fokus.«
Regina Wieser (*1967 in Aalen)
»Floating abyssal colonies« vereint das Konzept des Schwebens und der verborgenen Natur eines abgeschotteten, geheimnisvollen Lebensraums in der Tiefsee. »Abyssal« betont die tiefe Lage im Ozean – einem uns nicht gänzlich
erschlossenen Unterwasseruniversum –, während »colonies« die Gemeinschaftsstruktur als Überlebenskonzept der geschlossenen Gehäuse beschreibt.
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