Bühne im Bau

Von außen sieht das Kulturhaus Abraxas scheinbar unberührt aus, doch im Inneren rumort es. Seit Juli 2024 wird darin gebohrt, gehämmert und gespachtelt, denn die bisherige »Große Halle« wird in den neuen Spielort des Jungen Theaters Augsburg (JTA) verwandelt. 

Beim Pressetermin Anfang September muss zunächst noch ein kleiner Umweg genommen werden, um eintreten zu können. Der Durchbruch der Außenwand für den neuen Eingang ist bereits vollzogen, aufgrund der noch fehlenden Tür verschließt ihn derzeit aber eine Bretterwand. Der gegenüberliegende Notausgang gewährt jedoch Einlass. 

Im Inneren des Gebäudes entsteht derzeit ein Raum im Raum. Eine Trockenbauwand teilt die ehemalige Heimstätte des BBK einmal in der Mitte in einen Theaterraum, auch Blackbox genannt, und in ein Foyer mit Garderobe, Theke und Platz für Workshops. So bekommt man schon jetzt einen kleinen Eindruck, wie die neue Spielstätte einmal aussehen soll. 

Der Schwingboden für die Theaterbühne sowie der Holzboden liegen noch verpackt in ihren Kartons, die Farbeimer stapeln sich unberührt auf den Paletten. Julia Magg, Vorständin im JTA und seit Kurzem »freiwillig unfreiwillig« Bauleiterin des Projekts, berichtet, dass sowohl bezüglich der Finanzierung als auch bei den Bauarbeiten noch einiges zu tun ist. Der Pachtvertrag ist jedoch so gut wie unterschrieben.

Der Forderung nach einer Erhöhung der jährlichen Förderungssumme für das freie Theater von 200.000 auf 300.000 Euro kam Kulturreferent Jürgen K. Enninger allerdings nicht nach. Mit den zusätzlichen 100.000 Euro jährlich wollte das Theaterteam die Inflation ausgleichen und vor allem den Angestellten und Künstler*innen angemessene Löhne bezahlen. Enninger erhöhte die Förderung um 20 Prozent auf 240.000 Euro. Im Falle des JTA wird die Erhöhung wahrscheinlich wieder an die Stadt zurückfließen, da das Theater höhere Ausgaben für die Miete haben wird. 

Hilfe finanzieller Art für den Bau erhofft sich das JTA auch aus der Bevölkerung. Die Crowdfunding-Aktion im Frühjahr dieses Jahres sollte 10 Prozent der Baukosten von 200.000 Euro einspielen, erbrachte jedoch nicht die gewünschten 20.000 Euro, sondern nur 12.230 Euro. Das Theater sammelt daher weiterhin Spenden, sowohl Geld- als auch Materialspenden. Für das Lager und die Künstler*innengarderobe werden zum Beispiel noch dringend Möbel benötigt. Mittels Zeitspenden können Interessierte selbst beim Bauen und Renovieren mit anpacken und das Theater mit Muskelkraft und ihrer Arbeitszeit unterstützen. Vor allem Handwerker*innen, wie Maler*innen oder Küchenbauer*innen, können sich gerne melden (weitere Infos unter www.jt-augsburg.de/buehneinsicht).

Noch Anfang des Jahres war das Ziel des Theaterteams, die neue Spielstätte am 6. Oktober mit der Premiere von »Blödes Bild!« zu eröffnen. Nun soll die Einweihung am 19. Januar 2025 stattfinden. 

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