Das Geschäftsmodell war so einfach wie menschenverachtend: Der Adel suhlte sich in Wohlstand und Reichtum und holte sich das nötige Kapital dafür von den Bauern, durch Leibeigenschaft. Immer mehr forderten sie von den Menschen ein, um ihr dekadentes Leben führen zu können. Der »Kleinzehnt« und der »Großzehnt« waren die Spannschrauben, an denen der Adel drehte, bis nichts mehr zum Überleben blieb. Schlimmer konnte es nicht mehr kommen. Ein letztes Aufbäumen gegen die Ungerechtigkeiten war das einzige Mittel.
Dröhnendes Schweigen?

Mit namhaften Stimmen aus Politik und Kultur geht diese Podiumsdiskussion am 15. Mai der aktuell brisanten Frage nach, wie sich der öffentliche Kulturbetrieb zur Krise im Nahen Osten, der Rolle Israels und der neuen Welle des Antisemitismus in Deutschland verhält.
Der öffentliche Kulturbetrieb steht in der Kritik: Allzu distanzlos würden pro-palästinensische Narrative übernommen, einzelne Einrichtungen unterstützen Boykottinitiativen gegen Israel, während die Opfer des 7. Oktober kaum thematisiert werden. Nur wenige Kulturschaffende, Künstlerinnen und Künstler meldeten sich nach dem 7. Oktober zu Wort, um Mitgefühl mit den Opfern der Hamas zu zeigen und gegen die seitdem folgende Welle des Antisemitismus Stellung zu beziehen. Große Solidaritätsbekundungen blieben aus, wesentliche Impulse sind in der öffentlichen Kulturlandschaft kaum zu finden.
Der Abend wird mit einem Grußwort von Prof. Dr. Klaus Wolf, 1. Vorstand der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Augsburg-Schwaben e.V., eröffnet.
Es diskutieren:
André Bücker (Intendant Staatstheater Augsburg)
Dr. Thomas Elsen (H2 – Zentrum für Gegenwartskunst)
Natalie Hünig (Schauspiel, Staatstheater Augsburg)
Dr. Simone Strohmayr (MdL, SPD)
Carolina Trautner (Staatsministerin a.D./MdL, CSU)
Jürgen Enninger (Referent für Kultur, Welterbe und Sport /Stadt Augsburg, Die Grünen)
Moderation: Dr. Andreas Müller (Vorstandsmitglied DIG Augsburg-Schwaben e.V.)
Veranstalter ist die Deutsch-Israelische Gesellschaft Augsburg-Schwaben e.V. gemeinsam mit dem Staatstheater Augsburg.
Abgerundet wird die Veranstaltung durch ein Catering sowie die musikalische Umrahmung der Diskussion durch das Ensemble »Feygele«.
»Dröhnendes Schweigen?« | Podiumsdiskussion | Mi 15.05.24 19 Uhr | Martini-Park/Treppenfoyer