Am 5. Juli um 19 Uhr kommt die schwäbische Mundart-Rarität aus dem 18. Jahrhundert im Kreuzgarten des Klosters Thierhaupten auf die Bühne.
Der illuminierte Bauer

Das Kloster Ursberg ist im Besitz einer umfassenden Notensammlung, in der sich viele historische Schätze schwäbischer Klosterkompositionen befinden. Eine davon ist das lustige Singspiel »Der illuminierte Bauer« des Benediktinerpaters Benno Grueber, das wohl für eine klösterliche Faschingsveranstaltung geschrieben wurde. Der Einakter ist eine ausgesprochene Rarität. Er ist in schwäbischer Mundart verfasst und stellt eine bäuerliche Szene des späten 18. Jahrhunderts nach.
Das immer aktuelle Thema Familienstreit ist Mittelpunkt des Stückes. Der »pater familias« bemerkt aus Trunkenheit nicht, dass er sein ungerechtes Verhalten ändern muss und riskiert damit den Bruch mit seiner Familie. Das Thema hat zur Zeit der Französischen Revolution natürlich gesellschaftspolitischen Zündstoff enthalten. Ob sich der Klosterkomponist der Tragweite seiner Gesellschaftskritik bewusst war, wissen wir heute nicht mehr. Der muntere Einakter wird mit acht Musikern und vier Schauspielern unter der Leitung von Stefanie Joas auf die Bühne gebracht.
Eintritt: 9 Euro, ermäßigt 7 Euro. Jugendliche und Schüler: 5 Euro. Das volkstümlich-lustige Singspiel wird Open-Air im Kreuzgarten aufgeführt, bei schlechtem Wetter im Kapitelsaal.
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Foto: Mathias Jannetti