Natursymphonien

Ottilie Leimbeck-Rindle stellt derzeit in der von ihr geführten Ateliergalerie Facette in der Augsburger Altstadt ihre Werke aus. Iacov Grinberg besuchte die Ausstellung.
Augsburger Kunstliebhaber*innen kennen seit langem die Adresse Bauerntanzgäßchen 6 sehr gut. Früher, als sich noch die Komödie – eine Spielstätte des Theaters Augsburg – im Gignoux-Haus befand, war dort die Galerie bei der Komödie, die von der Galeristin Elisabeth Bauch geführt wurde, zu finden. Das benachbarte Restaurant La Boheme wurde durch seinen sehr guten Kaffee und den wunderbaren, hausgemachten Torten bekannt. Alles zusammen erschuf eine besondere Stimmung, eine spezielle Atmosphäre, einen Ort der Kultur.
Im Juli 2010 wurde die Spielstätte endgültig geschlossen, die Benennung der Galerie war schon nicht mehr aktuell. Die Galerie wurde von Ottilie Leimbeck-Rindle, selbst eine Künstlerin, übernommen und trägt heute den Namen Ateliergalerie Facette. Und obwohl dort nun andere Kunstobjekte ausgestellt werden, blieb die schöne Atmosphäre erhalten. Frau Leimbeck-Rindle zeigt in fünf bis sieben Ausstellungen pro Jahr vor allem Arbeiten von lokalen Künstler*innen, deren Namen vielen Besucher*innen nicht bekannt sind. Neben Bildern, die auf Wänden und Säulen platziert sind, ist der Galerieraum auch mit anderen Kunstobjekten bestückt: Blumen aus Keramik, Beton und Metall, verschiedenen Figuren aus Plastik und Keramik, Kerzenständern und Schmuckobjekten in Vitrinen. Das alles erschafft eine schöne Stimmung.
Derzeit zeigt sich Leimbeck-Rindle sowohl in ihrer Funktion als Künstlerin als auch als Kuratorin/Galeristin. Für gewöhnlich sollen die Künstler*in nicht als Kurator*innen agieren, schließlich betrachten Künstler*innen ihre Werke wie ihre Kinder. Kurator*innen stehen den Werken distanzierter gegenüber und betrachten die Ausstellung als großes Ganzes und wie die Werke am besten präsentiert werden sollten. Die laufende Ausstellung »Natursymphonien« zeigt 16 Acrylbilder und Mixed-Media-Arbeiten und zahlreiche weitere Werke von Leimbeck-Rindle.
Vor allem die Werke mit den Namen »Himmelsrythmus I., II., III., IV., und V.«, »Wassermelodie I und II«, »Nachtmusik im Paradies«, »Kältesong am Mont Blanc«, »Trommeln des Wasserfalls« und »Morgenruf in den Pyrenäen« haben mich noch länger beschäftigt.
Liebe Leser*innen, Sie können diese Ausstellung noch bis 2. September bewundern. Die Eröffnung der nächsten Ausstellung »Chamber of Identities«, die Arbeiten von Rainer Kaiser zeigen wird, eröffnet am Samstag, 9. September.