Intendant André Bücker berichtet von den Projekten für die verbleibende Spielzeit 2020/21. Die beste Planbarkeit bieten aktuell die Open-Air-Bühnen.
Neue Perspektiven am Staatstheater

Die gute Nachricht vorab: Das Staatstheater Augsburg könnte theoretisch ab 17. April den Spielbetrieb ohne Schwierigkeiten aufnehmen. Nun die schlechte Nachricht: Daran glauben, mag aber kaum jemand – auch der Intendant selbst nicht. Derzeit gibt es wenig Planbarkeit für Vorstellungen in geschlossenen Räumen, so das Fazit der Pressekonferenz des Staatstheaters Augsburg Ende März. Zahlreiche für die Spielzeit 2020/21 geplante Vorstellungen müssen demnach in die kommenden Spielzeiten verschoben werden. Stattdessen arbeite man derzeit daran, das Angebot in der digitalen Sparte weiter auszubauen. Das Stück »Judas« soll beispielsweise mit Gebärdensprache zu ordern sein und in dem Ballett »Kinesphere« steht ein Roboter der Firma KUKA AG mit auf der virtuellen Bühne. Auch das Orchester wird mit »Bilder einer Ausstellung« als VR-Erlebnis zu sehen sein. Laut Bücker seien bisher 3.000 Bestellungen der VR-Brillen eingegangen. Der Intendant zeigt sich mit der Nachfrage äußerst zufrieden.
Große Hoffnung setzt die Theaterleitung auf die angekündigte enge Zusammenarbeit mit der Stadt Augsburg, bei der notwendige Öffnungsszenarien entwickelt werden sollen. Nach dem Vorbild des Tübinger Modells soll nach Ostern vor allem über eine intensive Testung und möglichen Teststationen gesprochen werden. Details sind zum jetzigen Zeitpunkt aber noch unklar. Bessere Planbarkeit versprechen die Open-Air-Bühnen. Das Erfolgsmusical »Chicago« soll an 23 Abenden die Ränge der Freilichtbühne (Foto © Jan-Pieter Fuhr) wieder füllen – zumindest soweit die Auflagen es erlauben. 550 Zuschauer*innen durften letzten Sommer am Roten Tor Platz nehmen. Bücker hofft, wieder mindestens so vielen Menschen Einlass gewähren zu dürfen, wenn nicht noch mehr. Zudem soll am 24. Juni und 21. Juli die Konzertgala »Oper unterm Sternenhimmel« auf der Freilichtbühne aufgeführt werden. Das Fugger-Musical »Herz aus Gold« muss leider entfallen, da es unter den derzeitigen Abstandsregeln mit seinem hohen Personalaufwand nicht durchführbar sei.
Auf dem Kunstrasen im martini-Park sollen unterschiedliche Programmpunkte, wie das Schauspiel »Cyrano de Bergerac« oder das »Sunset Clubbing«, das Kulturangebot in der Stadt bereichern. Der Vorverkauf für beide Spielstätten startet bereits am 12. April. Ganz ohne Ticket können Interessierte das alljährliche Theaterfest am 4. Juli besuchen.
Bücker verkürzte sogar die Spielzeitpause, um im Spätsommer früher auf die Bühne zurückkehren zu können – sollte dies zu diesem Zeitpunkt möglich sein. Der neue Spielplan für die kommende Spielzeit 2021/22 wird von der Theaterleitung am 11. Mai bekannt gegeben. Man kann nur hoffen, dass die erste Premiere, die für den 11. September geplant ist, (unter normalen Umständen) stattfinden kann.
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