Zwei neue Schauspielproduktionen zum Saisonstart am Staatstheater Augsburg: Bernhard Studlars »Nacht ohne Sterne« und Friedrich Dürrenmatts »Die Physiker«
Premieren am Wochenende

Regisseur Sebastian Schug inszeniert Studlars an einen Totentanz erinnerndes Stück »Nacht ohne Sterne« in der brechtbühne im Gaswerk: Es dämmert schon, als die Mutter ihren Sohn bereits zum dritten Mal in diesem Monat zu spät von der Kita abholt und die Kindergärtnerin ihr mit dem Verlust des Betreuungsplatzes droht. Mit dieser ernüchternden Begegnung lässt der österreichische Dramatiker Studlar seine titelgebende sternenlose Nacht beginnen. Mitten in der reigenhaften Erzählstruktur wandelt der Tod in unterschiedlichen Maskierungen. Nicht jede der zwischen Realismus und Fantastik oszillierenden Figuren wird die Nacht überleben. Premiere: 25. September, 19:30 Uhr.
Nach »Das Kind träumt« in der Spielzeit 2017/18 und der Inszenierung der »Gas«-Trilogie 2018/19 untersucht Regisseurin Antje Thoms nun Dürrenmatts modernen Klassiker »Die Physiker« im martini-Park auf gegenwärtige Anschlussfähigkeit. Drei Wissenschaftler sitzen als Insassen in einer Nervenheilanstalt. Einer behauptet, er sei Albert Einstein, ein anderer, er sei Sir Isaac Newton. Nur einer von ihnen hält sich für sich selbst: Johann Wilhelm Möbius. Das Verhältnis zwischen Verantwortung und den Grenzen wissenschaftlicher Erkenntnis ist das große Thema in Dürrenmatts 1962 uraufgeführter Komödie. Für ihn verlor die Wissenschaft ihre Unschuld in jenem Moment, da Einstein der amerikanischen Regierung den Bau der Atombombe empfahl. Premiere: 26. September, 19:30 Uhr.
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Foto © Jan-Pieter Fuhr: Klaus Müller in »Die Physiker«