Zwischen Gegenwartsjazz und Neuer Musik, zwischen lyrisch und atonal: das Julia Kadel Trio (Berlin) zu Gast im Jazzclub Augsburg am Samstag, 8. Februar.
Seiddreifreigeister!

Großartig: ein Berliner Trio, zwischen Gegenwartsjazz und Neuer Musik. In Minimalbesetzung Piano, Double Bass und Drums kühn zwischen Atonalität und Harmonie, zwischen Jazzkeller und Alban Berg. Die Rede ist vom Julia Kadel Trio. Zu hören, zu sehen und zu spüren im Jahre 2020 am Samstag, 8. Februar, auf der Bühne des Jazzclubs Augsburg. Nicht um 20:20 Uhr, aber immerhin 20:30 Uhr. Die Pianistin und Komponistin Julia Kadel und ihre Wegbegleiter Steffen Roth (Drums) und Karl-Erik Enkelmann (Double Bass) sind ein eigensinniges, hyperdynamisches Avantgarde-Klangmoiré: lyrisches Tasten, expressive Offenheit, glitzernde Dissonanzen und kunstvolle Einsprengsel zeitgenössischer Musik.
Das ist fordernd, aber bereichernd, und eben: Jazz. Und das Ensemble machte in den vergangenen Jahren öfters von sich Reden: 2015 für den Echo Jazz in der Kategorie »Newcomer des Jahres« und Kadel zudem als »Instrumentalistin des Jahres« nominiert, dazu ein Auftritt beim exklusiven Piano Day in der Elbphilharmonie Hamburg. Im Jazzclub präsentiert das Trio sein neues, drittes Album »Kaskaden«. Dieses wurde nicht nur analog aufgenommen, sondern – der Spiegel berichtete – im legendären Studio des ebenso legendären, im Schwarzwald gelegenen MPS-Studios (aufgrund seiner Bedeutung inzwischen staatlich als Kulturdenkmal aufgenommen, mehr als 500 Alben wurden dort aufgenommen). Nach über 35 Jahren war Julia Kadel die erste Musikerin, die dort wieder aufnahm. Nun spielt sie in Augsburg. Hingehen.
www.juliakadel.com
Foto: Lisa Wassmann