Sensationserfolg
Mit 5,4 Millionen verkauften Eintrittskarten und einem Gesamteinspielergebnis von 36,6 Millionen Euro war der Film der besucherstärkste und umsatzstärkste Film des Jahres 2023 und der Saison 2023/24 in Italien. Damit ließ »Morgen ist auch noch ein Tag« sogar »Barbie« und »Oppenheimer« hinter sich.
»Morgen ist auch noch ein Tag« (4. April, Cineplex, Kinodreieck): Rom 1946, nach der Befreiung vom Faschismus. Delia (Paola Cortellesi) ist die Frau von Ivano (Valerio Mastandrea) und Mutter dreier Kinder. Zwei Rollen, in die sie sich voller Hingabe fügt. Obendrein bessert sie die Haushaltskasse mit vielen kleinen Hilfsarbeiten auf, um die Familie über Wasser zu halten. Ivano hingegen fühlt sich berechtigt, alle daran zu erinnern, wer der Ernährer ist. Nicht nur mit Worten. Körperliche und psychische Gewalt gehören für Delia zum Alltag. Bis ein mysteriöser Brief eintrifft, der ihr den Mut gibt, alles über den Haufen zu werfen.
Die Autorin, Regisseurin und Hauptdarstellerin Paola Cortellesi gehört zu den dynamischsten und vielseitigsten Künstlerinnen Italiens. Ihr großartiges Regiedebüt erzählt von den vielen kleinen Schritten auf dem langen Weg zur Emanzipation. Im Genre wechselt sie immer wieder zwischen Drama und Komödie. Es ist ein lakonischer, achselzuckender Humor, der sich abwechselt mit Szenen häuslicher Gewalt. Diese zwingt – ähnlich wie in »The Zone of Interest« – die Zuschauer*innen durch das Extramaß an Abstraktion regelrecht dazu, sich mit der Grausamkeit des Geschehens tatsächlich auseinanderzusetzen.
Filmfigur des Monats: Paola Cortellesi
- Geboren am 24. November 1973 in Rom
- Berufe: Autorin, Regisseurin und Schauspielerin
- 1986: Debüt im Showbusiness als Sängerin eines Jingles bei RAI TV
- 1992: Schauspielstudium am Teatro Blu in Rom
- 1997: erste TV-Rolle in »Macao«
- 2000: erste Filmrolle in »Chiedimi se sono felice«
- 2011: Heirat mit Filmregisseur Riccardo Milani