In der ersten Runde setzt Jens Soentgen, deutscher Chemiker, Philosoph und wissenschaftlicher Leiter des Wissenschaftszentrum Umwelt in einem Kurzvortrag »Ich habe auch Durst« Antoine de Saint-Exuperys »Der kleine Prinz« in Verbindung mit dem »Recht des Durstes« der islamischen Wasserrechts-Tradition. Anschließend sprachen die Musikerinnen Noura Mint Seymali (Mauretanien), Souad Asla (Algerien) und Malika Zarra (Marokko) gemeinsam mit dem britischen Autor und Journalisten Andy Morgan über die kulturellen Hintergründe der Musik der Amazigh, Tuareg, Griot und Gnawa und welche Rolle hierbei die Ressource Wasser spielt, sowohl in der Mythologie als auch im alltäglichen Leben.
Die zweite Runde des Panel-Talks wurde eingerahmt durch die sanfte, aber nicht an Intensität der Emotionen fehlenden Musik des Kora-Spielers Mjalisuso und seinem guten Freund Riccardo Ferrara. Matthias Schmidt, der Lehrstuhlinhaber für Humangeographie und Transformationsforschung der Universität Augsburg, sprach in seinem Vortrag »Lebensraum Sahara – Wasserarmut, Austausch und Konflikte« über geographische Gegebenheiten, sich verändernde Wetter- und Klimabedingungen, die daraus resultierende Desertifikationsproblematik (fortschreitende Wüstenbildung) und die verschiedenen Lebens- und Landwirtschaftsformen (Oasenwirtschaft, Nomadismus und Pastoralismus). Trotz verschiedener Konflikte und teils erschwerter Bedingungen bietet die Sahara und die Sahelzone einen sehr großen Reichtum an Kunst, Wissen und Kultur. Im Anschluss wurde ein Film der Künstlerin Marianne Fahmy gezeigt, der die in Alexandria bereits spürbaren Auswirkungen des Klimawandels und der damit einhergehenden Wasserkatastrophe verarbeitet und mit dem griechischen Mythos der Prophezeiung des Prometheus verknüpft. Den Abschluss des Abends bildete ein Gespräch der Moderatorin Nabila Abdel Aziz und Andy Morgan über die Besonderheit der Musik und der Kultur der Wüste.
Durch 12 Illustrationen des tunesichen Künstlers Skander Tej, welche unter dem Titel »Ealamat Alsahra« in den Wassertürmen ausgestellt werden, bekommt man bildliche Einblicke in den Alltag und die Kultur der Region. Die Ausstellung kann auch noch nächsten Sonntag (7. August) besucht werden.