Der Bildband »Budapest – Berlin: Mein Weg zur Einheit« zeigt die bewegenden Werke eines einzigartigen Fotografen.
Ein Auge für die Revolution

Heute zählt Daniel Biskup zweifellos zu den bedeutendsten Fotojournalisten in unserem Land. 1962 in Bonn geboren, studiert er später Politik und Geschichte in Augsburg, bricht das Studium für seine Liebe zur Fotografie ab und macht sich zunächst als freier Mitarbeiter bei der Augsburger Allgemeinen Zeitung einen Namen.
In den Sommermonaten des Jahres 1989 spitzt sich die politische Situation hinter dem Eisernen Vorhang dramatisch zu. Die Grenzen werden brüchig, Zehntausende DDR-Bürger fliehen über Ungarn nach Österreich. Revolution liegt in der Luft. Der damals 26-jährige Biskup reist spontan nach Budapest und begleitet die Flüchtlinge auf ihrem Weg in den Westen. Zwischen August 1989 und Oktober 1990 dokumentiert er die Ankunft dieser innerdeutschen Migranten in der Bundesrepublik ebenso wie den historischen Moment, als die Berliner Mauer fällt.
Der nun zum 25. Jahrestag der deutschen Einheit veröffentlichte Bildband »Budapest – Berlin: Mein Weg zur Einheit« zeigt nicht nur die bewegenden Werke eines einzigartigen Fotografen – das Buch macht mit seinen herausragenden Bildern deutlich, wie sich das Leben für Millionen Menschen schlagartig verändert hat. Biskups Fotografien zeigen die große politische Bühne, Demonstrationen und Proteste, aber auch das alltägliche Leben in der Endphase der DDR. Faszinierender kann Zeitgeschichte nicht verpackt sein.
»Budapest – Berlin: Mein Weg zur Einheit« erschien bei der Augsburger Online-Galerie »Salz und Silber«, die sich der Dokumentarfotografie verschrieben hat.
Foto: Karl-Marx-Stadt im April 1990: drei Models während der DDR-Frisurenmeisterschaft vor dem Marx-Denkmal in der Innenstadt (Foto: Daniel Biskup/Salz und Silber).