Modular-Festival: mehr als trinkende Teenager
Gaswerk oder Park

Ein voller Erfolg: Mit über 30.000 Besuchern war das an drei Tagen ausverkaufte Modular-Festival das popkulturelle Highlight 2017. Der Startschuss für das Event fiel mit der Verleihung des Augsburger Pop-Preises »Roy« am Mittwochabend. Weiter ging es von Donnerstag bis Sonntag mit über 60 Bands – von Indie-Pop bis Stoner-Rock. Persönliche Highlights? Die Gruppe Gurr aus Berlin zum Beispiel, die sich an die Riot-Grrrl-Szene der 90er-Jahre anlehnt – die Energie auf der Bühne war kaum zu bremsen. Oder aber die vielen kulinarischen Stände aus der regionalen Gastronomie – Festivalverpflegung kann definitiv schlechter schmecken.
Wie geht es mit dem Modular weiter? Die Stadt Augsburg wünscht sich einen Umzug auf das Gaswerkareal, das mit dem Grenzenlos-Festival seine Tauglichkeit für Großveranstaltungen unter Beweis gestellt hat. Eine gute Idee, schließlich soll das zukünftige »Kreativwerk« möglichst bald zu einem kulturellen Aktivposten werden. Die Festivalmacher und die Veranstalter des Stadtjugendrings präferieren wohl einen Verbleib im Wittelsbacher Park. Auch diese Variante hat ihre Vorzüge: Grün und zentral gelegen, hat sich die Anlage am Kongress als wunderbare Kulisse erwiesen. Diese Lösung müsste jedoch den politischen Willen mit sich bringen, weiter in die Infrastruktur und den Naturschutz zu investieren. Eines steht wohl fest: Die Besucher werden weiter kommen, egal wo das Modular sein neues Zuhause findet – das versprechen die Zahlen der letzten Jahre.
In Sachen Auftrittsmöglichkeiten für regionale Bands, Umweltkonzept und kreativ gestaltetes Gelände können sich Veranstalter ähnlicher Events eine Scheibe abschneiden. Auch deshalb ist die Zukunft des jährlich stattfindenden Festivals gesichert. Modular, das ist mehr als nur sich betrinkende Teenager.