In der verkürzten Version des traditionellen Augsburger Jazzsommers präsentierte das Joachim Kühn Trio sein musikalisches Programm »Love&Peace« im Botanischen Garten am zweiten und letzten Abend des Festes.
Liebe ist Frieden

Dieses Jahr ist alles anders. Auch der Internationale Augsburger Jazzsommer musste seine Kapazitäten in der aktuellen angespannten Situation zurückdrehen. Dieses Mal bestand das etablierte und beliebte Format ausschließlich aus zwei Abenden. Am letzten davon spielte das Joachim Kühn Trio das Programm mit dem Namen »Love & Peace«. Um dieses Programm auf die Beine stellen zu können, wandte sich der renommierte Pianist Joachim Kühn, ein weitgereister und experimentierfreudiger Musiker, der inzwischen über 70 Jahre alt ist, an seine jüngere Kollegen Chris Jennings (Bass) und Eric Schaefer (Schlagzeug). So entstand ein perfektes Team um ein zeitloses Thema.
Wie das Thema an sich von Ambivalenz und Widersprüchen, von kriegerischen und stürmischen Einflüssen genauso wie von Ruhe und Harmonie geprägt ist, wies auch das Programm all diese Facetten auf. Jeder Ton war richtig und wichtig. Die Sekunden der Ruhe wandelten sich zügig in die urplötzlichen Klangausbrüche. Der rebellische Sound von Joachim Kühn wurde durch das meditative Spiel des Bassisten Chris Jennings nur ab und zu etwas weicher, während Eric Schaefer am Schlagzeug den brühend heißen Tonfall stets steigen ließ. Die eigenen Kompositionen der Musiker wechselten sich mit den Klassikern von weiteren Rebellen wie Ornette Coleman oder The Doors ab. Friedlich klang es nur selten, jedoch gründlich.
Das generationsübergreifende Thema wurde trefflich von einem generationsübergreifenden Trio in die Szene gesetzt. Nur bleibt da die Frage: Ist Liebe Frieden?