Ein großartiges Festival geht zu Ende – mit einer klar formulierten Forderung.
Modular jedes Jahr!

Gleich zur Eröffnung des dreitägigen Events am Donnerstagabend wurde die Richtung vorgegeben – zunächst in Person von Benni Benson. Der Augsburger Singer-Songwriter ließ es sich nicht nehmen im Rahmen seiner Laudatio zum Pop-Preis »Roy« das inoffizielle Motto des Festivals auszurufen: »Modular jedes Jahr!« Alles, was danach folgte, sollte diese Forderung unterstreichen: Eine spannende Neuauflage des Projekts »Puppet On A String«, ein ausverkaufter Kongress am Park, zwei Tage beste Festivalstimmung, abwechslungsreiche Workshops und starke Auftritte.
Während das Wetter 2013 nicht mitspielte, konnte sich das Publikum in diesem Jahr fast durchgehend über strahlenden Sonnenschein und Temperaturen um die 30 Grad freuen. Der einzige Wermutstropfen: Aufgrund einer Unwetterwarnung musste das letzte Open-Air-Konzert am Samstagabend (AnnenMayKantereit) abgebrochen werden. Zwar wurde die Augsburger Stadtmitte vom Gewitter letztendlich weitestgehend verschont, die aktuellen Ereignisse bei Rock im Park zeigen jedoch, dass die Sicherheit der Besucher immer an erster Stelle stehen sollte. Von daher: Vernünftig und richtig entschieden!
Insgesamt gebührt jedoch nicht nur dem Modular-Team um den neuen Festivalleiter Christoph Elwert ein großes Kompliment – über 200 Volunteers wirkten heuer bei der Durchführung mit, die kreative Truppe von Bring Your Own Elephant verwandelte in Zusammenarbeit mit vielen weiteren Initiativen einen Teil des Wittelsbacher Parks in einen wunderbar bunten Bazar, In Your Face machte mit mehreren Kunstwerken auf sich aufmerksam und der Skateboard- und BMX-Verein RAZED bot mit einer eigens aufgebauten Rampe sehenswerte Rollsportaction. Weitere Akteure der Augsburger Kulturszene halfen beim Booking, veranstalteten Workshops oder sorgten für die Aftershowpartys – Modular vernetzt.
Musikalisch hatte das Line-up je nach Vorliebe ohnehin diverse Highlights zu bieten. Besonders angetan haben es dem Autor dieser Zeilen die Auftritte von Benni Benson, The Whiskey Foundation, Okta Logue und Friska Viljor. Die wohl beste Stimmung herrschte wie zu erwarten bei den österreichischen Überfliegern von Wanda – »Amore« wohin man blickte. Und auch »Babo« Haftbefehl scheint es in Augsburg gefallen zu haben.
»Modular jedes Jahr«, wie es Benni Benson offensiv fordert, wäre nur zu begrüßen. Eine mehr als überzeugende Empfehlung haben die Festivalmacher mit ihrer diesjährigen Ausgabe jedenfalls abgegeben. Die Augsburger Jugend hat mitgespielt und ein deutliches Zeichen gesetzt. So bleibt es abzuwarten, wie lange das Biennale-Konzept diesem Druck standhalten kann.
www.modular-festival.de
Foto: Modular Festival