Tierplastiken locken heutzutage nicht gerade den Hund hinterm Ofen hervor. Doch die Tiere der Gertrud Nein im Maximilianmuseum sollte man besuchen - unbedingt.
Tierwesen

Die 2012 gestorbene Keramikerin und Bildhauerin ist in der Stadt vor allem für ihre Rekonstruktion des Prunkofens im Rathaus bekannt, ein Projekt, das in der Ausstellung »Mensch Tier« detailliert dokumentiert wird. Gezeigt werden auch zahlreiche Keramikgefäße, die sich an asiatischen Tradtitionen orientieren. Das ist alles ästhetisch und handwerklich erstklassig, ohne Frage — doch Neins Tierplastiken spielen in einer anderen Liga: das ist große Kunst! Mit Holz oder Pappe, Ton und Bronze nähert Nein sich dem Wesen eines Tieres, ob Warzenschwein, Elch oder Meerkatze. Dem lebensgroßen Portrait eines alten Hundes gibt sie ebenso Seele und Anmut wie einem handtellergroßen Hasen aus gefalteter gewachster Alufolie. Hier ist eine Bildhauerin zu entdecken. Punkt.
»Mensch Tier« ist noch bis zum 24. September im Maximilianmuseum zu sehen.