Thomas Ferstl präsentiert drei Filme über Durchhaltevermögen
Die Unbeugsamen

Wie oft habe ich mir schon nach einem Rückschlag gedacht, jetzt gebe ich auf. Wie oft habe ich nach Ausreden gesucht, um aufzuhören, anstatt einfach weiterzumachen und mein Ziel zu erreichen. Zu oft. Und Sie, wie oft haben Sie aufgegeben oder einen Gedanken daran verschwendet? Die folgenden drei Filme handeln von Menschen, die, egal was das Leben ihnen in den Weg stellt, nicht aufgeben. Egal, wie nahe diese Geschichten tatsächlich an der Realität sind, sie inspirieren doch auf ihre jeweils ganz eigene Art und Weise.
Was ist, wenn dein einziges Verlangen eine Reise um die Welt mit dem Fahrrad ist? Felix Stark suchte die Antwort und fuhr 2013 los. Trainiert hatte er dafür nicht, brachte aber trotzdem 17.918 Kilometer, 365 Tage und 22 Länder hinter sich. Auch schwere Rückschläge wie herbe Enttäuschung, Schmerz, Krankheit und Begegnungen mit dem Tod konnten ihn nicht daran hindern, weiterzufahren. Der Lohn: die Reise seines Lebens, festgehalten in einem Dokumentarfilm. Zwar ist »Pedal the World« bereits auf DVD erhältlich, aber am 1. Mai haben Sie die einmalige Gelegenheit, den Film in Anwesenheit von Felix Stark im Kinodreieck zu sehen.
Das Versprechen eines Lebens (Cineplex, 7. Mai) avancierte bereits 2014 zum erfolgreichsten australischen Film des Jahres. Nun ist das australisch-türkische Historiendrama auch in Deutschland zu sehen. Der Farmer Joshua Connor (Russell Crowe) lebt mit seiner Frau (Jacqueline McKenzie) und seinen drei Söhnen (Ryan Corr, James Fraser, Ben O’Toole) in Nordwest-Victoria, Australien. Kurz nachdem der Erste Weltkrieg ausbricht, melden sich seine drei Söhne zur Armee.
Vier Jahre später: Connor und seine Frau Eliza trauern um ihre Söhne, die 1915 alle drei als bei Gallipoli gefallen gemeldet wurden. Nach dem tragischen Tod von Eliza entschließt sich Connor, in die Türkei nach Gallipoli zu reisen. Mithilfe seiner Wünschelrutenerfahrung will er die Gräber seiner Söhne finden. Russell Crowes Regiedebüt ist eine gelungene Mischung aus realistischem Kriegsdrama und anrührendem Märchen. Die Romantik wirkt zugegebenermaßen etwas aufgesetzt, aber Crowes Darbietung ist großartig und trägt den Film über dieses Manko hinweg.
1979 betrat Mel Gibson zum ersten Mal als Rächer Mad Max die Filmbühne. 36 Jahre später nimmt Tom Hardy in »Mad Max: Fury Road« (CinemaxX, Cineplex, 14. Mai) seinen Platz als wütender Expolizist ein. In einem postapokalyptischen Ödland trifft der Einzelgänger auf Furiosa (Charlize Theron), die vorhat, die Wüste zu durchqueren. Als Max von einer Bande gefangen genommen wird, ist Furiosa seine einzige Hoffnung. Sie ist auf der Flucht vor Bandenchef Immortan Joe, weil sie seine wertvollste Ressource gestohlen hat: fünf junge Frauen, die als Mütter der nächsten Generation herhalten sollen. Der nunmehr vierte Teil in George Millers Filmserie passt optisch gut zu seinen beiden direkten Vorgängern aus den Jahren 1981 und 1985, ist im Gegensatz zu diesen aber nichts Neues mehr im Genre der Survivalfilme. James DeMonacos »The Purge«-Reihe hat hier in den letzten Jahren Maßstäbe gesetzt. Die Paarung Hardy und Theron ist allerdings interessant und die vogelwilden Vehikel und Kostüme des Mad-Max-Universums machen einiges her. Zudem ist der Film eine Therapie für alle CGI-Geschädigten, denn die meisten Stunts sind hier noch ehrlich selbst gemacht.