Zukunftsprojekt Museumslandschaft

Im Rahmen des KEK (Kulturentwicklungskonzept, Teil von STEK = Stadtentwicklungskonzept) geht die Stadt der Frage nach, wie sich Politik, Verwaltung und Bürgerschaft diese Landschaft vorstellen und wie diese Vorstellungen in »langfristig angelegte, visionäre und gleichzeitig verbindliche Entwicklungsstrategien« eingearbeitet werden können.
Den Etat belastende Kulturöden werden in absehbarer Zeit wegbrechen, wie die Zweigstelle der Pinakothek der Moderne im Glaspalast
Nun wollen Kulturmacher*innen oft mehr, als die Politik zulassen kann oder will. Vertreter*innen der hiesigen Museumslandschaft wünschen sich zum Beispiel neue Häuser zu den Themen alte Römer, neue Stadtgeschichte, sehr alte Archäologie oder einfach nur ein zeitgemäßes Museumsdepot für ihre Sammlungen. Sie unterfüttern diese Forderungen stimmig, aber ohne wirklichen Nachdruck. Als Kulturarbeiter*in, oft im städtischen Dienst, hat man wohl einiges zu verlieren, wenn man der Politik Widerworte gibt. Die Stadt will derzeit keine neuen Museen und könnte sich diese wohl auch nicht leisten.
Auf der anderen Seite werden den Etat belastende Kulturöden in absehbarer Zeit wegbrechen, wie die Zweigstelle der Pinakothek der Moderne im Augsburger Glaspalast. Wie aus München zu hören ist, soll das Vertragsverhältnis bis 2019 aufgekündigt werden, obwohl die erst seit drei Jahren laufende Ausstellung »Aufruhr in Augsburg. Deutsche Malerei ab 1960« laut Homepage der Pinakotheken noch bis Ende 2020 gezeigt werden soll. Handlungsspielraum hätte man also.
Museumsmacher*innen fordern neue Häuser zu den Themen alte Römer, neue Stadtgeschichte, sehr alte Archäologie und ein Museumsdepot
Um zu klären, wie es in dem Bereich weiter gehen könnte, kommt 2018 also das KEK Museumslandschaft. Organisiert und moderiert von Matthias Henkel (Embassy of Culture, Berlin) und Jochen Ramming (FranKonzept, Würzburg). Beide Agenturen können mit Referenzprojekten punkten und wurden von einer Lenkungskommission berufen, zu der auch Vertreter des alten Kulturbeirats gehörten. Doch ihre Rechnungen werden von der Stadt bezahlt und sie können aus wirtschaftlichen Gründen vielleicht nicht wirklich unabhängig von den Wünschen ihrer Auftraggeber agieren. Erste Vorstellungsrunden vor städtischen Kulturarbeiter*innen fanden bereits statt. Geladene bescheinigen dem Moderatorenteam einen guten Auftritt. In einigen Wochen wollen sie einen ersten Fahrplan für den rund 18 Monate dauernden Prozess vorstellen.
Vielleicht klärt sich bis dahin auch in welcher Form Galerien, nicht-städtische Museen und Sammlungen, Kunstverbände und Institutionen sowie Kurator*innen und andere Akteure dieser Szene in das Zukunftsprojekt Museumslandschaft mit einbezogen werden.