Geschichten aus dem Wiener Wald

Der Fleischhauer Oskar liebt Marianne, die Tochter des Zauberkönigs, der eine Puppenklinik in unmittelbarer Nachbarschaft führt. Doch während der Verlobungsfeier am Donauufer kommt es zum Eklat. Marianne, die Oskars Liebe nicht wirklich erwidert, verliebt sich Hals über Kopf in den Hallodri und notorischen Spieler Alfred und bricht mit ihrem Verlobten.
Auf den ersten Blick erscheint Horvaths wohl berühmtestes Stück als ein zeitgeschichtliches Dokument der 1920/30er Jahre. Doch bei genauer Betrachtung wird schnell klar, dass im Zeitalter der Querdenker, Reichsbürger und Fake News die Entlarvung einer sich als bürgerlich ausgebenden Gesellschaft mehr mit unserer Gegenwart zu tun hat, als wir es vielleicht wahrhaben möchten.
Noch immer sind Heuchelei und Verlogenheit im Namen einer vorgeblichen Moralität und Empfindsamkeit gängige Methoden, die Brutalität des eigenen Handelns zu maskieren.
Mit der Inszenierung dieses Klassikers von Ödön von Horváth präsentiert Regisseur Sebastian Schug nach »Nacht ohne Sterne« seine zweite Arbeit am Staatstheater Augsburg.
Provinostraße 52
86153 Augsburg
Deutschland