Wie läuft es eigentlich mit dem Neubau des Staatstheaters? Auf der stadteigenen Informationsplattform theaterviertel-augsburg.de wurde die letzte Nachricht wohl im Herbst vergangenen Jahres abgesetzt. Sie zeigt einen Bagger mit Abrissbirne. Im Stiftungsrat ist noch der Deggendorfer Landrat Bernd Sibler aufgelistet, im Stiftungsvorstand der Geschäftsführer des Deutschen Schauspielhauses Hamburg Friedrich Meyer. Beide sind aus dem Stiftungsrat längst ausgeschieden.
Diese Schlamperei ist bezeichnend für die Qualität der Politik von Stadt, Staat und Staatstheater zum Thema. Die Verantwortlichen mauern. Es liegt nicht einmal ein Nachhaltigkeitskonzept für das Projekt vor, obwohl das Staatstheater seit Neuestem in Klimafragen doch so engagiert ist.
Die letzte Kostenanalyse stammt aus dem Jahr 2020 und bewegte sich mit 329 Millionen Euro schon damals gut beim Dreifachen der ersten Schätzungen von 2009. Wo der finale Etat heute verortet wird, ist Geheimwissen. Die bauliche Sanierung des Großen Hauses soll laut Stadt 2025 abgeschlossen sein. Ein Jahr später der Neubau. Wer würde wohl auch nur einen Pfifferling auf diese Daten setzen? Es gibt derzeit ja nicht einmal eine verlässliche Ansicht des zukünftigen Staatstheaters. Das Kulturreferat möchte zu diesen Punkten derzeit keine Auskunft geben und verweist auf einen öffentlichen Termin zum Thema, der für den 30. Mai im Augsburger Rathaus geplant ist. Und dann ist endlich Aufbruch?