Ausstellungen & Kunstprojekte
Dasein

In ihrem Element

a3kultur-Redaktion

Feuer, Wasser, Luft, Erde: Von Thierhaupten über Gersthofen bis Königsbrunn präsentieren sich fünf Museen in unserer Region besonders technisch und auf spannende Weise.

Naturkräfte nutzen

Das Klostermühlenmuseum Thierhaupten war ursprünglich nur ein kleines Benediktinerkloster mit maximal zwölf Konventualen. Durch die Rode- und Siedlungstätigkeit der Mönche spielte es für die Region eine wichtige Rolle und das Kloster versorgte sich und sein Umland mittels eigener handwerklicher Betriebe. Dazu gehörten vier Mühlen, die man mittels spannender Führungen erkunden kann.

»Es ist sehr wichtig, der jungen Generation auf anschauliche Art und Weise zu vermitteln, woher zum Beispiel Mehl und Öl oder alltäglich verwendete Materialien wie Papier stammen und wie sie hergestellt wurden und werden«, sagt Claudia Drachsler-Praßler, die Leiterin der Klostermühle Thierhaupten, »auch welche kulturellen und technischen Errungenschaften und Leistungen dahinterstecken und welche jahrhundertelangen Entwicklungsprozesse es benötigte, um den jetzigen Standard zu erreichen«, fügt sie an. »Es geht um die Wertschätzung dieser Leistungen und um den nachhaltigen Umgang mit den Dingen.« Bei einer Führung erwartet die Besucher*innen eine kurzweilige Zeitreise durch die Klostermühlenge­schichte und Technik zum Anfassen. Sie beginnt­ mit einem altersgerechten Rundgang mit thematischen Schwerpunkten – mit Erklärungen, Ge­schichten, Anekdoten und der Erläuterung von Fragen. Das Leben und Handwerk von früher strahlt Faszination aus und nach jedem Rundgang gibt es einen Aktivteil, beispielsweise mit Handmühle oder Bütte. Damals waren Mühlen moderne Ver­arbeitungsstätten, die effizient die Naturkräfte nutzten. Daher ist es gerade im digitalen Zeitalter hochinteressant, die Funktionsweise eines Wasserrades zu sehen, die Arbeit mit Wasserkraft zu verstehen und zu erleben, wie Energie gewonnen und Maschinen angetrieben wurden – alles analog und unglaublich gut für jeden nachvollziehbar. Gleichzeitig mit der Saisoneröffnung der Mühle am Montag, 1. Mai eröffnet die Sonderausstellung »Bräuwastl, Mühlsepper und Klein-Bonn: Geschichten aus der Franzengasse«, die dazu einlädt, sich auf eine Reise in die älteste Gasse des Ortes zu begeben.

www.klostermuehlenmuseum.de


Zügig unterwegs 

Der Bahnpark Augsburg öffnet seine Tore wieder am Montag, 1. Mai. Dort kann man eines der größten Industriedenkmäler Bayerns und die Heimat historischer Lokomotiven hautnah erleben. Die Ge­bäude und technischen Anlagen sind seit 1906 fast unverändert geblieben und zeigen besonders eindrucksvoll die industrielle Verwendung von Was­ser, Dampf und Elektrizität. Die derzeit im Aufbau befindliche Ausstellung »Zeitreise« nimmt die Besucher*innen mit auf die Reise stählerner Zeit­zeugen. Ob Themen wie Mauerbau oder Reisefreiheit, Urlaubsfahrten oder Zugfahrten, die auf keinem Fahrplan standen – die Ausstellung führt durch begehbare Bühnenbilder mit Bahnsteigszenen quer durch Europa und seine Ge­schichte. In Planung ist auch die Eröffnung eines Museumsbistros in der denkmalgeschützten Dampflokhalle. Am Samstag, 25. Juni kann man eine Rundfahrt mit dem historischen Krokodil­express von Augsburg nach München und zurück erleben.

www.bahnpark-augsburg.de

 

Einer für alle, alle für eineny/span>

Vielfältiges Wissen zu den Feuerwehren in Augsburg Stadt und Land sowie der bayerischen Feuerwehrgeschichte vermittelt das Feuerwehrmuseum in Kriegshaber. Die Ausstellung präsentiert ca. 1.100 spannende Exponate auf 80 Quadratmetern. Sie umfassen mehrere Epochen der Geschichte der Feuerwehr und des Feuerwehrwesens von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis heute und jedes Ausstellungsstück ist nicht nur Geschichte, es hat auch eine Geschichte! Das älteste stammt aus dem Jahr 1731. Zu sehen gibt es von A wie Auszeichnungen bis Z wie Zumischer alles von und über die Feuerwehr. Geöffnet ist am 7. Mai –  jeden ersten Sonntag im Monat – von 12:00 bis 15:00 Uhr. Save the date: Zum Auftakt der Feuerwehraktions­woche 2023 lädt das Feuerwehrmuseum Augsburg am Samstag, 23. September zur Langen Nacht der Feuerwehr ab 19 Uhr ein.

www.feuerwehrmuseum-augsburg.de

 

Hoch hinaus und immer weiter

Das Ballonmuseum in Gersthofen ist eines der weltweit größten und ältesten Museen für die Technik und Geschichte der Ballonfahrt. Ein Rundgang über 1.200 Quadratmetern erzählt von begeisterten Ballonfahrer*innen, sehr frühen Aufstiegsversuchen in Deutschland, beleuchtet technische Details, informiert über die Herstellung von Ballonen und erklärt die Faszination des Ballonsports. Ein freischwebender begehbarer Ballonkorb und der Nachbau einer »Piccard-Gondel« gehören zu den Höhepunkten dieses Erlebnisses. Dramatisch auch Berichte über Unfälle, Ballone im Dienst des Mi­litärs oder der Wissenschaft und errungene Rekorde. Es gibt einen Audioguide für Erwachsene oder Kinder und Führungen in verschiedenen Sprachen. Ein echtes Highlight ist Actionbound – ein digitales Quiz mit QR-Codes: eine Schnitzeljagd in den fünf Sprachen Deutsch, Türkisch, Italie­nisch, Polnisch und Russisch mit kniffligen Fragen und Videos, in denen die Kinder Ballonfahrer interviewen können. Am Sonntag, 21. Mai finden ab 14 Uhr zeitgleich zwei Führungen statt: eine nur für Kinder und eine für Erwachsene. Und ab 15:30 Uhr können die Kin­der in einem Workshop selbst Flugbälle aus übrig gebliebenen Ballonhüllen und Ballonsand fertigen.

www.ballonmuseum-gersthofen.de

 

Abenteuer Welthandel

Das Mercateum in Königsbrunn ist offizielles Denk­mal für die Handelsbeziehungen zwischen Schwaben und Franken auf der einen und Indien auf der anderen Seite. Das imposante Museumsgebäude ist ein begehbarer Globus, der größte historische Globus der Welt. Das Innere ist in 260-facher Kartenvergrößerung auf einer Fläche von 452 Quadratmetern mit der ersten kompletten Welthandelskarte be­druckt. Allein die Betrachtung dieser Karte ist einen Besuch wert. Die Ausstellung zeigt den Warenhandel nach Indien und in andere Länder Asiens, Afrikas, Mittel- und Südamerikas auf. Besondere Ausstellungsstücke sind Exportwaren, die von der »Bom Jesus« stammen, einem Handelsschiff von 1533, das 2008 vor der Küste Namibias entdeckt wurde. Ebenso erforscht wurde auch das Schicksal eines Schiffes der Fuggerflotte von 1525. Darüber hinaus sind historische Karten ausgestellt, unter anderem eine Kopie der Tabula Peutingeriana und die erste Straßenkarte für Kaufleute aus dem Jahr 1501. Nach zwei Jahren coronabedingter Pause hat das Mercateum pünktlich zum Museumstag wieder geöffnet – am Sonntag, 21. Mai von 14 bis 18 Uhr. Um 14:30 Uhr und um 16:30 Uhr wird es jeweils eine ein- bis eineinhalbstündige Führung geben.

www.mercateum.de

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