Ein neuer Schatz in Thierhaupten

Das Klostermühlenmuseum Thierhaupten ist vergangenen Donnerstag mit geladenen Gästen in die Saison gestartet. Bei dem gelungenen Fest wurde u.a. der Schlüssel für ein besonders Schmuckstück überreicht. Auch Thorsten Otto war mit seiner »Blauen Couch« zu Gast.
Das Klostermühlenmuseum, wunderschön an der Friedberger Ach gelegen, daneben blühende Wiesen mit Kräutergärten und Gemüsebeten, ist allein schon eine Augenweide. Seit Montag, 1. Mai sind die Türen wieder für alle geöffnet, die sich die Dauerausstellung zum Mühlenhandwerk ansehen, an verschiedenen Kulturveranstaltungen oder Wanderungen teilnehmen möchten.
Vergangenen Donnerstag lud das Team um Museumsleiterin Claudia Drachsler-Praßler zur Saisoneröffnung ein – wie jedes Jahr, aber dieses Mal gab es neben der neuen Saison noch ein Highlight zu feiern: »Klein-Bonn«.
2020 ersteigerte die Klostermühlenstiftung das Gebäude gegenüber der Mühle. Nach dreijähriger Sanierung konnte jetzt das neue Besucherzentrum mit Einliegerwohnung und Büroräumen, Garten und Nebengebäuden eingeweiht werden. Und so fand die Feier zur Saisoneröffnung nicht wie sonst in der recht kühlen Mühle, sondern in dem wunderschönen ehemaligen Heuboden von »Klein-Bonn« statt.
Der abgespaltene Teil des Untermühlguts, zu dem die Mühle und eben nun wieder »Klein-Bonn« gehört, ist wieder ein gelungenes Beispiel von engagierten und handwerklich begabten Bürger*innen und einem großen Ziel: mehr Kultur vor der Haustüre. Äußerst geschmackvoll wurde der Heuboden saniert. Das alte Wohnhaus musste abgerissen werden, dafür entstand ein schöner Neubau.
Und so wurden in den Begrüßungsworten von Bezirkstagspräsident und Landrat Martin Sailer, Bürgermeister der Marktgemeinde Thierhaupten Toni Brugger, Museumsleiterin Claudia Drachsler-Praßler vor allem das Engagement der Stiftungsvorsitzenden Barbara Seidenschwann und ihres Ehemanns Karl Seidenschwann betont. Das Ehepaar ist seit Jahren maßgeblich für den Erhalt und das Wachsen der Klostermühle verantwortlich. Seidenschwann wurde schließlich an diesem Abend eine besondere Ehre zuteil: Sie erhielt aus den Händen von Sailer eine Urkunde für ihr langjähriges Engagement. Sailer bedankte sich bei ihr für die neuen Räume und bemerkte mit einem Augenzwinkern, dass es so schön warm hier sei und er das erste Mal nicht mehr mit Winterjacke und Handschuhen der Eröffnungsfeier beiwohnen konnte.
Erfolgreich könnte man auch die im letzten Jahr stattgefundene Versteigerung der »Blauen Couch« von Bayern 1 nennen. Das Klostermühlenteam legte insgesamt 30.000 Euro für die Spendenaktion »Sternstunden« des Bayerischen Rundfunks auf den Tisch, damit das berühmte Möbelstück nun in Thierhaupten stehen kann. Moderator und Blaue-Couch-Dauersitzer Thorsten Otto reiste nun gemeinsam mit seiner Ehefrau in die schwäbische Provinz und nahm wieder auf der Couch Platz – dieses Mal aber als Interviewter, nicht als Interviewender. Nachdem mehrmals und mit großem Nachdruck darauf hingewiesen wurde, dass er jederzeit wieder kommen könnte, wird er nicht umhinkommen den Weg wieder auf sich zu nehmen.
Im Anschluss an die zahlreichen Begrüßungsworte und Danksagungen durften die Besucher*innen für Fotos selbst auf der Couch Platz nehmen und einen Blick in die Räumlichkeiten von »Klein-Bonn« werfen. Der lokale Schreiner berichtete dabei stolz von der Arbeit und den zahlreichen Ideen, die sich in den Möbeln wiederfinden. An den Tischbeinen sind zum Beispiel alte Billardkugeln zu entdecken.
Anschließend wurde es wieder zünftig: mit Bier und Speck, Obazda und Volksmusik von der Kapelle »Überzwerch« wurde gemeinsam bis tief in die Nacht draußen vor der Mühle gefeiert.
Aber warum heißt nun das neue Besucherzentrum der Klostermühle »Klein-Bonn«? Das erfuhren die geladenen Gäste in dem informativen Vortrag von der Historikerin Christina Eiden. Alle anderen haben seit 1. Mai die Möglichkeit, die Antwort in der neuen Sonderausstellung »Bräuwastl, Mühlsepper und Klein-Bonn: Geschichten aus der Franzengasse« im Klostermühlenmuseum Thierhaupten zu finden.





