Trio mit Tränen

Michael (Jim Parsons) und Kit (Ben Aldridge) führen eine glückliche Beziehung. Doch »Spoiler Alarm« (4. Mai, Cinemaxx, Kinodreieck): Sie wird bitter auf die Probe gestellt, als Kit schwer an Krebs erkrankt. Nur noch wenige Monate geben ihm die Ärzte. Das Paar verbringt also die letzten gemeinsamen Tage damit, sich auf das miteinander geteilte Leben zu besinnen, an den gemeinsamen Anfang zurückzudenken, in Gedanken das erste Kennenlernen in einem New Yorker Club noch einmal zu erleben.

Regisseur Michael Showalters Film basiert auf dem Memoirenbestseller »Spoiler Alert: The Hero Dies« (2017) von Journalist und Schauspieler Michael Ausiello. Showalter brachte mit »Big Sick« bereits 2017 eine romantische Komödie ins Kino, die sich um einen Schicksalsschlag mit Krankenhausaufenthalt dreht. In »Spoiler Alarm« wird nun der Balanceakt zwischen diesen Elementen mit Anleihen an die schwule Romcom »Bros« (2022, Regie: Nicholas Stoller) versucht. Leider glückt dieser Versuch nicht immer. Der etwas seelenlose Serienlook des Films und einige der »humorvollen« Passagen, mit denen Showalter den Schrecken der Krankheit abzufedern versucht, reichen selten über das Niveau einer mittelmäßigen Sitcom hinaus. Die guten tragisch-komischen Momente sind jedoch auf den Punkt getimt und werden vor allem von Jim Parsons (»The Big Bang Theory«-Sheldon) gekonnt über die Leinwand gerettet. Ihm zur Seite steht Ben Aldridge, der seiner kränkelnden Figur einen seelisch bereichernden Trotz einflößt. Es ist eine wunderbar gelungene Vorstellung der beiden. Insgesamt also ein durchaus solider Film, der seinen Zuschauer*innen das ein oder andere Tränchen abnötigen wird, sei es vor Lachen oder aus Mitgefühl.

Ein ganz anderes Kaliber ist da der Actionfilm »Sisu« (11. Mai, Cinemaxx). In den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs kreuzen sich die Wege eines einsamen Goldsuchers (Jorma Tommila) und von Nazis auf einem Rückzugsgebiet im Norden Finnlands. Als die Nazis sein Gold stehlen, stellen sie schnell fest, dass sie es nicht mit einem gewöhnlichen Bergarbeiter zu tun haben. Die Ein-Mann-Armee wird alles tun, um ihr Gold zurückzubekommen – selbst wenn das bedeutet, jeden einzelnen Nazi auf ihrem Weg zu töten.

Bei diesem Film handelt es sich um eine sehr unterhaltsame Kombination aus »Inglourious Basterds« und der »John Wick«-Reihe. Wenn Sie die schon brutal fanden, dann könnte Ihnen jetzt so richtig schlecht werden im Kino. Und wenn Sie von Gold und Nazigemetzel dann immer noch nicht genug haben, dürfen Sie sich auf »Blood & Gold« (26. Mai, Netflix) freuen.

»Book Club: Ein neues Kapitel« (11. Mai, alle Kinos) handelt von den Freundinnen Vivian (Jane Fonda), Diane (Diane Keaton), Carol (Mary Steenburgen) und Sharon (Candice Bergen). Ihr Alltag wurde gerade erst auf den Kopf gestellt, als mit den »Fifty Shades of Grey«-Bestsellern auch die Erotik wieder zurück in das Leben der vier reifen Damen kehrte. Und jetzt steht ein großer Mädelsausflug nach Italien an. So einen hatten die vier nämlich noch nie, also muss das dringend nachgeholt werden. Natürlich laufen die Dinge nicht wie geplant und letztlich ganz schön aus dem Ruder. Ihr Urlaub verwandelt sich damit ungewollt in ein wildes Abenteuer, das das Quartett quer durch ganz Italien führt.

Wie schon »Book Club: Das Beste kommt noch« verspricht auch die Fortsetzung eine sympathische Feelgood-Komödie über Freundschaft und die Sorgen und Nöte, aber auch die Lebenslust der Generation 60+ zu werden. Eigentlich ein idealer Film für leichten Kinogenuss unter freiem Himmel.