»2021 – schon was vor? Oder lassen Sie es erst mal auf sich zukommen?« – a3kultur bat Kulturschaffende aus der Region um einen Gastbeitrag zum Jahreswechsel. Teil 2: Valentin Holub, bayerische kammerphilharmonie
Wir müssen künstlerisch tätig werden

Nachdem die bayerische kammerphilharmonie das vergangene Jahr mit einem Radiomitschnitt des Jubiläumskonzerts (vor coronabedingt leerem Saal) abschließen konnte, blicken wir in eine ungewisse Zukunft. Wir können in den nächsten Monaten kaum damit rechnen, dass wieder Publikum zu den Konzerten zugelassen wird. Vielleicht ab Ostern wieder? Fest steht für uns nur eines: Wir müssen künstlerisch tätig werden, in welcher Form auch immer, und zwar regelmäßig, wenn wir nicht wollen, dass unsere Jubiläumssaison gleichzeitig ein Begräbnis wird.
Wir arbeiten an unterschiedlichen Formaten (vom Radiomitschnitt über die CD- bis hin zur Livekonzertproduktion), um unsere Zuschauer und Fans mit digitalen Formaten zu erreichen, und werden vielleicht eine »hybride Phase« erleben, in der sich das digitale Konzert mit dem Konzertieren vor vorerst kleinem Publikum wieder verbindet. Unser Freundeskreis, der uns mit Spenden großartig unterstützt hat, hat für die Finanzierung schon mal vorgelegt, aber auch zusätzliche öffentliche Gelder werden nötig sein, um die freie Szene zu erhalten. Ich wage da den Blick nach Köln, wo die Stadt die freie Szene (bereits zum zweiten Mal) mit zusätzlichen 2,5 Millionen Euro unterstützt, um die Folgen der Coronakrise abzumildern. Augsburg, nimm dir ein Beispiel!
Valentin Holub ist Bratschist sowie Geschäftsführer und 1. Vorstand der bayerischen kammerphilharmonie.
www.kammerphilharmonie.de