»2021 – schon was vor? Oder lassen Sie es erst mal auf sich zukommen?« – a3kultur bat Kulturschaffende aus der Region um einen Gastbeitrag zum Jahreswechsel. Teil 1: Anne Schuester, Sensemble Theater
Gute Ideen bleiben »stecken«

Das Jahr 2021 muss eine breite gesellschaftliche Diskussion bringen: Wie wollen wir miteinander leben? Was sind die Werte, an denen wir unseren Umgang mit den Problemen ausrichten, die sich uns stellen: mit Corona genauso wie mit Klimaerwärmung, dem Auseinanderklaffen der Schere zwischen Arm und Reich oder der Spaltung in gesellschaftliche Lager, die nicht mehr miteinander reden.
2021 muss auch das Ende eines Denkens bringen, das Berufe und Menschen, die diese ausüben, in systemrelevant und nicht systemrelevant klassifiziert. Dieses Denken hat keinen Nutzen im Umgang mit Corona gebracht, sondern wie ein Spaltpilz gewirkt. Ganz konkret muss es ein Umdenken in Sachen Verwaltung geben: Gute Ideen und die (durchaus vorhandene) Tatkraft bleiben »stecken«, weil sie durch zu starre Strukturen und Abläufe ausgebremst werden. Das gilt für Gesundheitsämter genauso wie für Künstlerhilfen. Auf dynamisches Geschehen muss dynamisch reagiert werden dürfen.
Dass 2021 ein Ende der Pandemie bringen muss, damit uns nicht allen die Luft ausgeht, versteht sich für mich von selbst.
Anne Schuester ist im Sensemble Theater für die Organisation sowie Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zuständig.
www.sensemble.de