Klassik

Der Sound der Renaissance

Das Forum Alte Musik Augsburg begeisterte das Publikum mit dem Auftaktkonzert »Musica, cur siles?« der Fuggerkonzerte 2024 in der Pfarrkirche St. Anna. 

Um die Klangwelt fast 500 Jahre alter Musik zu begreifen, braucht es viel Verständnis für die damalige Kompositions- und Aufführungspraxis. Quasi kommt das einer musikalisch-archäologischen Forschung gleich: Welche Instrumente wurde damals eingesetzt? Wie wurden sie gespielt? Und wo wurden diese Werke überhaupt aufgeführt?

Wie das gelingen kann, bewies das Ensemble auf beeindruckende Weise: Iris Lichtinger bezauberte mit dem wundervollen Klangspiel ihrer Renaissanceblockflöten, Vincent Kibildis entlockte seiner Renaissanceharfe wundervolle Melodien, Michael Eberth bediente meisterhaft sein Clavicytherium, einem spektakulären Instrument zwischen Harfe und Cembalo, und Stefan Steinemann berührte mit seiner Countertenor-Stimme die Herzen.

Gemeinsam interpretierten sie Stücke unter anderem von Ludwig Senfl, Heinrich Isaac und Leonhard Paminger, deren Schaffenszeit im 16. Jahrhundert liegt. Kleine musikalische Perlen, die einem den Sound der Renaissance hautnah und pur haben erleben lassen. Ein wunderbarer Hörgenuss, in einem schönen Ambiente, vorgetragen von vier Spitzenmusiker*innen.

Wer dieses Erlebnis auch zu Hause nachhören möchte, dem sei die CD empfohlen. Das nächste Konzert dieser Reihe findet am Sonntag, 11. Februar um 17 Uhr im H2 – Zentrum für Gegenwartskunst im Glaspalast statt. Titel: »Supernova – Hildegard von Bingen im 21. Jahrhundert«.

Karten gibt es an der Abendkasse, bei der Tourist-Info am Rathausplatz und online bei Reservix.

www.fama-augsburg.de

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