Dasein

Die besten und frischesten Eier

Wochenmarkt Friedberg

Jeden Freitag wird der Marienplatz in Friedberg zum Freiluft-Frische-Hotspot.

Wer in Friedberg auf dem Marienplatz seine Waren anbieten will, muss früh aufstehen. Schon ab 7 Uhr geht der Verkauf los, und das nutzen besonders gerne die Berufstätigen, um sich noch vor der Arbeit feine und frische Lebensmittel für das Wochenende zu sichern. Die meisten sind schon seit Jahren Stammkund*innen und wissen genau, wo sie was bekommen. Hinter dem bunten Angebot an Gemüse, Salat, Obst, Fleisch, Geflügel, Eiern, Käse und Brot stehen gut gelaunte Menschen. Viele von ihnen sind schon seit 4 Uhr unterwegs, um alles schön und ansprechend für die qualitätsbewusste Kundschaft anzubieten. Mit drei von ihnen hat sich unser a3kultur-Autor Alexander Möckl unterhalten.

»Die besten und frischesten Eier überhaupt«

Ina Wirth packt routiniert mal zehn, mal vierzig Eier in die Pappschachteln. Seit den 1980er-Jahren hat sie komplett auf Geflügel umgestellt. Inzwischen leitet ihr Sohn Uwe den Geflügelhof Wirth in Horgau. Sie fungiert noch als »Seniorchefin«, wie sie mit einem verschmitzten Lächeln erzählt.  Ihr Hauptgeschäft sind natürlich die frischen Eier. Diese gibt es in vier Größen von S bis XL. Die besondere Qualität kommt durch die gute Haltung der Hühner: Schönwetterauslauf und Bodenhaltung sind für die Familie Wirth daher selbstverständlich. Zudem gibt es natürlich Brat-und Suppenhühner und um die Weihnachtszeit auch Enten. Alles schlachtfrisch versteht sich. Sehr gute Qualität eben, die hier hoch geschätzt wird, wie die lange Schlange vor dem Verkaufswagen zeigt.

»Lustige Tomaten«

Ebenfalls aus Horgau kommt Michaela Hagenbusch angefahren. Da sie ausschließlich saisonal anbaut und erntet, ist ihre Auswahl dementsprechend von Woche zu Woche leicht unterschiedlich. Auch große Mengen sieht man bei ihr nicht. Sie setzt bewusst auf hohe Qualität in liebevoller Handarbeit erzeugt. Bei den Eigenzüchtungen vertraut sie auf die jahrzehntelange Erfahrung ihres Vaters Wilhelm. So kommen auch längst vergessene, aber sehr schmackhafte alte Sorten von Tomaten oder Gurken wieder zurück auf den Markt. So zum Beispiel die von ihrem Vater so getauften »lustigen Tomaten«, die durch ihre verschiedenen bunten Farben besonders auffallen.

Ist die Erntezeit vorbei, gibt es dennoch keine Pause für die beiden von der Gärtnerei Hagenbusch. Herbstblumensträuße, Adventskränze oder handgebundene kleine Christbäume stehen dann auf dem Programm.

»Mit dem Brot Max fing alles an«

Die Weizenunverträglichkeit von Sohn Max war der Auslöser für Bäckermeister Markus Kratzer, die Herstellung von Brot neu zu denken. Erstes Ergebnis: das Brot »Max«, das ohne Weizenmehl hergestellt ist. Unter Mithilfe seiner Frau Ulrike entwickelte sich aus diesen Anfängen der kleine Bäckerhandwerksbetrieb Kratzer Brot in Kissing. Und eines war den beiden von Anfang an wichtig: Produziert wird nur auf höchstem handwerklichen Niveau. Angefangen von den Zutaten bis hin zum besonderen Verständnis von Ruhe- und Backzeiten. Alle Brote sind Eigenentwicklungen und haben auch charakteristische Namen: »Max, der feine Kerl«, »Marie, die krustig Kernige«, »Hilde, die milde Dinklerin« oder »Toni, der knusprige Südländer«.

Neben der mittlerweile reichen Auswahl an Broten gibt es auch Semmeln, Seelen und verschieden gefüllte Fladen. Alles in Handarbeit und ohne jegliche Zusatzstoffe und Weizenmehle produziert. Dieses Konzept und vor allem Qualität und Geschmack kommen sehr gut an. Daher wagen die beiden bald den nächsten Schritt. Anfang 2025 wird es eine neue Produktionsstätte in Ried geben. Dort haben dann alle Kund*innen direkten Einblick in die Backstube und können miterleben, wie die Brote hergestellt werden. Mit eingeplant sind ein Café und auch weitere Neuentwicklungen an Broten und Süßteilchen.

Inzwischen ist Sohn Max erwachsen geworden und steigt in den Familienbetrieb mit ein – was für eine tolle Erfolgsgeschichte!

Einkaufen ohne Parkgebühr

Die ganze Atmosphäre auf dem Marienplatz ist enorm einladend. Immer schwingt ein wenig italienisches Lebensgefühl mit. Die Anordnung der Stände ist sehr kundenfreundlich. Zudem stehen kostenlose Parkplätze für 30 Minuten direkt am Markt zur Verfügung. Mit ein Grund, warum auch gerne Kund*innen aus dem Umland hier einkaufen.  

www.friedberg.de

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