Raus ins Kino

Neben dem wunderbaren »Zwei zu eins«, das ich bereits in der Juli-Ausgabe kurz besprochen habe, warten zum Beispiel noch diese Filme auf Sie:

»Hundswut« (31. Juli, Königsbrunner Kinosommer) spielt im Jahr 1932. In einem kleinen bayerischen Dorf werden vier Jugendliche auf grausame Weise ermordet. Um die Dorfbewohner zu beruhigen, weist der Gemeinderat (u.a. Christian Tramitz, Max Schmidt) auf einen tollwütigen Wolf als Täter hin. Als jedoch Gerüchte die Runde machen, der Mörder könne ein Mensch oder gar ein Werwolf sein, fällt der Verdacht auf den Einsiedler Köhler (Markus Brandl). Die Stimmung im Dorf beginnt eine bedrohliche Wendung zu nehmen.

Der Film des autodidaktischen Filmemachers Daniel Alvarenga aus Passau ist sicherlich kein Meisterwerk, aber einige Szenen und Figuren haben mich mehr gegruselt als Markus Söder, und das will schon was heißen.

»Rickerl – Musik is höchsten a Hobby« (4. August, Lechflimmern) alias Voodoo Jürgens spielt sich allabendlich für ein Taschengeld direkt in die Herzen derer, die sich in den Wiener Kneipen sowieso jede Nacht rumtreiben. Als brotberuflicher Totengräber wird er fristlos gefeuert, er tingelt durch Beisln, singt Austropopklassiker, kämpft gegen einen »g’stopften Piefke« (Claudius von Stolzmann) um seine Ex (Agnes Hausmann) und versucht seinem Bub (Ben Winkler) ein guter Vater zu sein.

»Voodoo Jürgens porträtiert Außenseiter, Gestrauchelte und zwielichtige Gestalten zwischen Größenwahn, Schnaps und Gosse«, schreibt der Berufsmusiker über sich selbst auf Spotify. Da verwundert es dann auch kaum, dass Regisseur Adrian Goiginger und Jürgens eine feinfühlige, authentische Komödie in entspanntem Tempo gelingt.

»In Liebe, Eure Hilde« (29. August, Lechflimmern) spielt zehn Jahre später als »Hundswut«, Schauplatz diesmal: Berlin. Erst nach und nach findet die unscheinbare Hilde (Liv Lisa Fries) ihren Platz in der Widerstandsgruppe, die man später die „Rote Kapelle“ nennen wird. Hilde verliebt sich in Hans (Johannes Hegemann), blüht auf und ist trotz ständiger Lebensgefahr einen Sommer lang glücklich. Als im Herbst die Mitglieder der Gruppe von der Gestapo verhaftet werden, ist auch die schwangere Hilde dabei.

Während ein Teil des Films Hildes Weg von der Gefangennahme bis zur Hinrichtung linear erzählt, wird in Rückblenden die Vorgeschichte in Ausschnitten – und in umgekehrter zeitlicher Abfolge – erzählt. Regisseur Andreas Dresen lässt uns so an Hildes Erinnerungen teilhaben und vermittelt uns mit einer reduziert spielenden Hauptdarstellerin eine bemerkenswerte Lebensgeschichte, ohne in ein Heldenepos abzudriften.