Vom Baum auf den Tisch
Mein Apfelbaum meint es heuer besonders gut mit mir. Mit seinen späten Äpfeln versorgt er mich lange in den Winter hinein. Das Buch »Apfelküche« hat mich mit seinen stimmungsvollen Bildern gleich in seinen Bann gezogen und mit seinen griffigen matten Seiten macht sich auch gleich rustikales Landfeeling breit.
Schon auf den ersten Seiten kommt ein Pomologe zu Wort. Er erklärt die Unterschiede zwischen den Besonderheiten alter Apfelsorten und den in Form und Farbe gezüchteten Exemplaren, die heute makellos in den Regalen liegen.
Dann die kurzen Sortenportraits – ich vergleiche und wäge ab, welche Apfelsorte wohl in meinem Garten wächst. Das Inhaltsverzeichnis ist eher einsilbig und verrät nicht viel über das Buch. Zum Glück ist es beim Register genau anders, hier entsteht ein Bild der Vielfalt und des Einfallsreichtums vor dem inneren Auge – prächtig! Zweifelsohne gibt der Apfel jedem Gericht eine fruchtig frische Note, was gerade über die anstehenden kalten Wintermonate den Gaumen erfreut, aber ich war überrascht über die vielen Fleischgerichte. Für meinen Geschmack etwas viel Kalb, Huhn, Forelle, Ente und Lamm. Selbst in der Apfel-Lauch-Suppe schwimmt der Speck. Bei den süßen Gerichten bin ich allerdings wieder versöhnt. Spätestens beim Apfel-Zwiebel-Chutney und der Tomaten-Apfel-Konfitüre komme ich voll auf meine Kosten.
Fazit: Das Buch rund um die Superfrucht macht Appetit auf mehr, ist aber für Vegetarier eher nicht geeignet.
192 Seiten | Hardcover
ISBN 978-3-8310-4008-7
Erschienen: Juli 2020
www.dorlingkindersley.de