Architektur
Politik & Gesellschaft

Ned neu

© a3kultur/Martina Vodermayer
Gastautor

Das Themenspektrum beim Kultursalon Schwaben 2024 ist breit gefächert. Ein solches Angebot auf die Beine zu stellen, ist für die a3kultur-Redaktion nur möglich in der Zusammenarbeit mit externen Kurator*innen. Eine von ihnen ist Dr. Hilde Strobl, die sich in ihrem Panel mit Leerstand auf der einen Seite und heimatlosen Bedürfnissen auf der anderen Seite beschäftigt.

Die Stadt ist dicht und voller ungenutzter Räume. Leerstand auf der einen Seite und heimatlose Bedürfnisse und Bedarfe auf der anderen. Mehr oder weniger kurzfristige Zwischennutzung kann Wirkungskraft für Kultur- und Sozialarbeit auslösen, das zeigen viele erfolgreiche Beispiele. Damit nicht verpufft, was an Energie und Zeit investiert wird, dienen langfristige Konzepte nicht nur der Permanenz der Initiative, sondern dem nachhaltigen Wirken im Hinblick auf die Stadtentwicklung. Innerstädtischer Raum als einfältiges Investitionsobjekt hat ausgedient, denn eine lebendige Stadt braucht vielfältige Mischnutzung von Bestandsgebäuden – ohne Konkurrenz zwischen dringend nötigem Wohnraum, gewerblicher Nutzung und einer aktiven Kulturszene. 

Kultur- und Sozialarbeit sind ein wichtiger Bestandteil einer gesunden Infrastruktur einer Stadt und Mittel der Stadtreparatur. Wie schaffen wir es, dass aus Zwischennutzungen langfristige Projekte werden? Das Selbstverständnis des Nutzens der vielfältigen Initiativen für die Stadtgesellschaft ist unbestritten, doch der nächste Schritt einer Verstetigung ist oft weit entfernt und von wirtschaftlichen Aspekten abhängig. Was tun? Zwischennutzung als Konzeptphase nutzen, um mit dem Impact der Erfahrung weiter zu ziehen? Immobilien immer wieder flexibel umnutzen oder Eigentümer überzeugen, weil Eigentum verpflichtet?

PANEL I 
Flexible Immobil(i)e. Vom Leerstand zur sozialen und kulturellen Infrastruktur

Donnerstag, 26. September, 11 – 20:30 Uhr

Programm: 
11 Uhr: Ankommen und Vorstellung des Umweltbildungszentrums (UBZ)
12 Uhr: Gemeinsames Mittagessen
13:30 Besuche vor Ort (Alte Schmiede; SchöneFelder; Wohnzimmer Schwabencenter)
18-19:30 Uhr: Vorstellung der Initiativen der Gäste 
19:30- 20 Uhr: Diskussionsrunden
20- 20:30 Uhr: Vorstellung der Ergebnisse
 

Gäste u.a.:  Ulrike Schartner (gaupenraub +/–, Wien), Silvia Carpaneto & Christian Schöningh (Die Zusammenarbeiter, Berlin), Grisi Ganzer (Bellevue di Monaco, München)

Kooperationspartner*innen: Christian Bauriedel (Hochschule Augsburg, Alte Schmiede), Sabine Pfister (Architektin, Wohnzimmer für Grünes Schwabencenter), Daniel Man und Susi Weber (Schöne Felder e.V.)

Bei den meisten Panels des Kultursalons ist der Eintritt frei. 
Anmeldung: reservierung@a3kultur.de  (Sie wird durch die Bestätigung der a3kultur-Redaktion wirksam.)

Dr. Hilde Strobl

Kuratorin: 
Dr. Hilde Strobl ist Architekturhistorikerin, Kuratorin und Literaturwissenschaftlerin. Senior Scientist am Archiv für Bau.Kunst.Geschichte der Universität Innsbruck, zuvor tätig am Architekturmuseum der TU München und am Deutschen Architekturmuseum Frankfurt.

Ulrike Schartner

Ulrike Schartner ist Österreichische Architektin, Mitbegründerin des Architekturbüros gaupenraub+/- und seit 2004 selbstständig in Wien und Stockholm tätig. Sie hat Lehraufträge an verschiedenen Universitäten und ist in mehreren Berufsverbänden aktiv. https://gaupenraub.net/

Silvia Carpaneto

Silvia Carpaneto & Christian Schöningh sind als Architekt*in und Projektentwickler*in tätig im Rahmen von »die Zusammenarbeiter«. Sie haben als Baugruppen-Pioniere vielfach Formen der Mitwirkung und der partizipativen Planung in der Praxis erprobt. https://www.zusammenarbeiter.de/

Grisi Ganzer

Grisi Ganzer ist Freier Filmemacher, Redakteur und Mediengestalter. Mitbegründer der fiktiven Immobilienfirma »Goldgrund« und aktiv in der Öffentlichkeitsarbeit der Münchner Sozialgenossenschaft »Bellevue di Monaco«. https://bellevuedimonaco.de/

kultursalon schwaben 26.9. bis 28.9.2024 im UBZ

Wie geht Kulturarbeit und Nachhaltigkeit?

Ende September lädt die a3kultur-Redaktion zu ihren mittlerweile vierten Salontagen ein. Ausgehend vom »Augsburger Modell«, bei dem sich nachhaltiges Leben auf die vier Säulen Ökonomie, Ökologie, Soziales und Kultur stützt, untersuchen wir die Frage: Wie tragfähig ist diese vierte Säule?

In diesem Jahr finden die meisten Veranstaltungen des dreitägigen Vernetzungskongresses für Kultur, Wirtschaft, Wissenschaft und Politik im – fast noch nagelneuen – Umweltbildungszentrum im Augsburger Stadtteil Spickel statt. Unter dem Motto »Wie geht Kulturarbeit und Nachhaltigkeit?« werden in Workshops, Vorträgen und Diskussionen u.a. bemerkenswerte Architekturkonzepte vorgestellt, über die Zusammenhänge von Kultureller Bildung und Resilienz diskutiert, die Formen sozialer und ökologischer Nachhaltigkeit in der Festivalszene untersucht und die Prozesse von erfolgreichen Kulturfördervereinen hinterfragt. Ein besonderer Fokus des Salons liegt in diesem Jahr auf dem Themencluster Kunst- und Kulturfreiheit, mit Vorträgen, Diskussionen sowie dem DJ-Set »Nacht der verbotenen Lieder«. Mit unserem Kooperationspartner aus der »Alten Liebe« arbeiten wir an einem ungewöhnlichen Cateringkonzept, an dem alle Besucher*innen teilhaben. Und wir machen uns Gedanken über Essen und Trinken als Teil unserer kulturellen Identität.

Mit unseren Partner*innen vom UNESCO-Welterbe-Büro, den Aktivist*innen aus dem Schwabencenter und Macher*innen aus diversen kulturellen Szenen entwickeln wir für den Salon »qp zwei«, einen Quartierparcours zwischen Villenviertel, Hochhaussiedlung und Welterbe am Fluss.

Besuchen Sie den Kultursalon Schwaben. Diskutieren Sie mit uns die Zukunft. 


Bei den meisten Panels des Kultursalons ist der Eintritt frei. 
Anmeldung: reservierung@a3kultur.de  (Sie wird durch die Bestätigung der a3kultur-Redaktion wirksam.)

 

Das könnte Sie auch interessieren

a3kultur
Architektur, Politik & Gesellschaft

Architektur verpflichtet

Raum ist knapp in unseren Städten. Aber muss es deswegen eine Konkurrenzsituation zwischen Wohnraum und kulturellem Leben geben? Der Kultursalon Schwaben eröffnete am Donnerstag mit kompetenten Vorträgen
Manuel Schedl
Architektur, Politik & Gesellschaft

Wo Kleine Großes schaffen

Spannende Ausblicke und Einblicke beim ersten Panel des Kultursalon 2024
Jürgen Kannler
Architektur, Politik & Gesellschaft

Ruiniert

Ruiniert: Staatstheater, Hauptbahnhof, Freilichtbühne – die Liste des Scheiterns von städtischen Bauvorhaben in Augsburg ist lang