Theater & Bühne

Lichtquelle

schattenspiel
Gastautor

(Fast) Keine Requisiten auf der Bühne, nichts als Zwischenspiel des Lichts und des Schattens, schlicht und dezent die Kostüme der Tänzer, magisch und anziehend die Musik, die unter die Haut geht und der Humor, der keinen kühl lässt – das sind die Hauptmerkmale dieser außergewöhnlichen Vorstellung unter dem Titel »Schattenspiel«, einer Hommage an den renommierten Choreographen Itzik Galili, der bereits zum vierten Mal nach Augsburg kommt, wobei ihm nun zum ersten Mal ein ganzer Ballettabend gewidmet wird.

Fünf ausgewählte Werke, die das Programm enthält, widerspiegeln die künstlerische Vielfältigkeit des aus Israel stammenden Künstlers, der mit seinem Schaffen neue Perspektiven auf den Tanz eröffnet und mittlerweile zu den wichtigsten Choreographen des modernen Tanzes zählt.

Ein Kubus als Lichtquelle hypnotisierte und zog sowohl die tanzenden Körper auf der Bühne, als auch das Publikum in seinen Bann im »Or«, dem ersten Stück des Abends. Die Uraufführung von »Siboney of my Dreams« wurde als wortloses Theater dargeboten und verlangte von den Tänzern auch die schauspielerischen Fähigkeiten, die meisterhaft bewältigt wurden. Die Ausdauer, die die Geräusche einer Schreibmaschine als musikalischer Hintergrund unterstrichen und die in ihrer Apotheose zur Erleichterung wurde, war das Stichwort des Stücks »Mono Lisa«. Ein gelbes Sofa wurde im vorletzten Stück zu einem Kampfplatz für ein Katz-und-Maus Spiel zwischen den Geschlechtern, das von Begierde und Hingabe, Anziehungskraft und Sinnlichkeit gekennzeichnet war. Zu den Worten »Nobody will ever love you« inszeniert Itzik Galili in dieser humorvollen Choreographie das ewige Thema des Tanzes: die Verführung. In »Ke Lo Aya« wurde der Tanz zur Poesie ohne Worte, denn die effektvollen Bilder und visuelle und akustische Eindrücke sprachen für sich.

Die erzählten Geschichten faszinierten mit Leichtigkeit und Witz und verzauberten in mehr als gelungener Interpretation, die das Auge immer wieder überraschte.

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