Am 1. Oktober 1949 schrieb die Schwäbische Landeszeitung: »Augsburg hat wieder seine ›Große Kunstausstellung‹«. Über 200 Künstler*innen zeigten 400 Malereien, Plastiken und Grafiken im Schaezlerpalais. Noch spielte die regionale Aufteilung von Landesverbänden keine Rolle. Die Herkunft der ausgestellten Künstler geht über den heutigen geografischen Rahmen hinaus. Auch zwei Künstler aus München waren in dieser Ausstellung vertreten.
Festivals nachhaltig gestalten
Zum Festivalnetzwerktreffen des Verbands für Popkultur in Bayern und des Popularmusikbeauftragten des Bezirks während des Kultursalons Schwaben.
Festivals und weitere Kulturgroßveranstaltungen haben es in den letzten Jahren schwergehabt. Multiple Krisen – darunter Corona und inflationsbedingte Teuerungen – sind dabei nur ein Faktor. Hinzu kommt, dass sich auch Festivals stärker ökologisch und sozial nachhaltig aufstellen müssen, um sich gegenüber anderen Veranstaltungen und den Besucher*innen behaupten zu können.
Dieser Thematik widmete sich das Festivalnetzwerktreffen des VPBy und des Popularmusikbeauftragten vergangenen Freitag während des Kultursalons Schwaben. Dass die Themen drängend sind, zeigte die vielfältige Beteiligung von lokalen und regionalen Kulturveranstaltern aus dem Bezirk Schwaben. Nach einer großen Kennenlernrunde widmete sich das Netzwerktreffen in zwei Workshops den Themen ökologischer sowie sozialer Nachhaltigkeit, um am Ende wieder in einer gemeinsamen Runde die Ergebnisse zu diskutieren und in weiteren Austausch zu gehen.
Patrick Jung, ehemals Modular-Festival und mittlerweile beim Kulturreferat Augsburg für Kultursteuerung zuständig, nahm sich dem Thema »ökologische Nachhaltigkeit« an, welches er selbst auch in seiner Zeit beim Modular-Festival stetig weiterentwickelte. Am Anfang stand zunächst eine erste Selbstreflexion über die eigene sowie die institutionelle Nachhaltigkeit. Aufbauend darauf arbeitete die Runde mit dem Konzept der Zukunftsleitlinien der Stadt Augsburg, die den Gesamtkontext zwischen Wirtschaft, Sozialem, Ökologie und Kultur in einer prozesshaften Wechselwirkung betrachten. Dies führt unabdingbar zu den Fragen: Wann, wo und wie können Veranstalter bei ökologischer Nachhaltigkeit ansetzen? Etwa welche Bereiche relevant oder besonders drängend erscheinen und welche Ressourcen hierfür mobilisiert werden müssen.
Parallel zur ökologischen Nachhaltigkeit widmete sich der zweite Workshop zeitgleich der Frage nach »sozialer Nachhaltigkeit«. Hier stellten insbesondere Julia Appel und Clemens Wieser, seit Anfang des Jahres Doppelspitze des vom Stadtjugendring im Auftrag der Stadt durchgeführten Modular-Festivals, das festivaleigene Inklusionskonzept vor und gingen damit in den Austausch.