Am 1. Oktober 1949 schrieb die Schwäbische Landeszeitung: »Augsburg hat wieder seine ›Große Kunstausstellung‹«. Über 200 Künstler*innen zeigten 400 Malereien, Plastiken und Grafiken im Schaezlerpalais. Noch spielte die regionale Aufteilung von Landesverbänden keine Rolle. Die Herkunft der ausgestellten Künstler geht über den heutigen geografischen Rahmen hinaus. Auch zwei Künstler aus München waren in dieser Ausstellung vertreten.
Geburtstag mit Gästen
Eine Sonderausstellung zu 75 Jahren BBK Schwaben-Nord und Augsburg. Von Bernd Hohlen
Mit dieser Jury-Ausstellung möchten wir, zugeschnitten auf unsere heutigen Ausstellungsmöglichkeiten im Glaspalast, acht Künstlerinnen und Künstler präsentieren, die von ihrer künstlerischen Vorgehensweise und ihres unterschiedlichen Alters (Jahrgang 1949 – 1992), eine Bandbreite von Kunst zeigen und gleichzeitig einen Zeitraum abbilden, den der BBK selbst genommen hat, mit allen damit verbunden Kontroversen, Gewissheiten und Ungewissheiten. Die Jury hat sich, wie bei der ersten Ausstellung 1949 für Künstler*innen aus verschiedenen Regionen entschieden. Damit möchten wir eine Verbindung zwischen dem Anfang und dem Heute herstellen. Der Blick zurück ist immer zweidimensional. Wir lesen Texte und blicken auf meist schwarzweiß gedruckte Kunstwerke in Zeitungen. Die Notwendigkeit von Kunst wird dann greifbar, wenn Bilder zu sehen sind, die Kunst in Trümmern ausgestellt zeigen, mit Menschen, die sich in Trümmern bewegen, auf Kunst blicken, verbunden mit Hoffnung auf das Schöne im Leben. Heute blicken wir wohlgeordnet auf Kunst, die Trümmer zeigen oder sogar daraus geformt sind. Was wir in dieser Ausstellung auch sehen werden, sind gesellschaftspolitische Verwerfungen, Ungleichheiten und asoziale Alltäglichkeiten, die mittels Videokunst angemahnt werden. Wir steigen über Kunst, dürfen sie betreten, erkennen plüschige Tretminen. Der Wald ist eher bedrohlich, aber die bildnerische Landschaft ist wieder voller Hoffnung.
Die Sonderausstellung »75 Jahre BBK – Kunst aus Bayern« zeigt Werke von Alois Achatz (Regenstauf) Bildhauer, Grafiker und Objektkünstler, Jonas Höschl (Nürnberg), politischer Konzeptkünstler und Fotograf, Gabriele Obermaier (München), Fotografie, Kunst am Bau, Skulptur, Karl Schleinkofer (Passau) Zeichnungen, Hochschullehrer, Lina Schobel (Dingolfing), Räume, Nichträume, Leerräume, digitale Räume, Julia Tiefenbach (Hof/Saale), Objekte, Malerei, Ernst Waldner (Marktoberdorf), Zeichnung, Aquarell, und Bruno Wank, Bildhauer, Bronzegießer, ebenfalls Marktoberdorf.
Die Ausstellung wird am Freitag, 8. November um 19 Uhr in der BBK-Galerie im Glaspalast (2. OG) eröffnet und ist dann bis 5. Januar 2025 zu sehen.
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