Nachhaltig begeisternd - ein kurzer Rückblick
»Kulturarbeit & Nachhaltigkeit« war das Motto des Kultursalon Schwaben 2024. Eine Rückschau aus der a3kultur-Redaktion, die zwischen dem 26. und 28. September ein Außenbüro im Foyer des UBZ unterhielt und somit immer im Zentrum des Geschehens war.
An drei Tagen war der Kultursalon Schwaben Anlaufstelle für rund 400 Personen aus Kultur, Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. Mindestens 60 Institutionen haben sich im Vorfeld zu den Panels angemeldet. Von vierzehn gelisteten Programmpunkten konnten wetterbedingt leider nun elf umgesetzt werden. Drei (Außentermine) fielen leider, im buchstäblichen Sinn, ins Wasser und finden nun an noch zu benennenden Terminen statt. Das Projekt »qp«, ein Quartierparcours zwischen Villenviertel, Hochhaussiedlung und Weltkulturerbe am Fluss, wird über kuratierte Spaziergänge in den kommenden Monaten weiter ausgebaut, und den Augsburger*innen und ihren Gästen erhalten bleiben.
Der Kultursalon 2024 war an diesem ersten Herbstwochenende erfüllt von Leben, Farbe, Klang und Stimmen zum großen Thema »Kulturarbeit & Nachhaltigkeit«.
Mit Architektur und ihrer sozialen Verantwortung, aber auch handfesten positiven Beispielen eröffnete der Salon am Donnerstagmittag. Nach einer Exkursion zu drei Kreativ- und Begegnungsorten, Schöne Felder Haus, Alte Schmiede und »Wohnzimmer« im Schwabencenter in der Stadt stellten vier Gäste, Grisi Ganzer (»Bellevue di Monaco«, München), Ulrike Schartner (Architekturbüro gaupenraub+/-, »VinziRast – mittendrin«, Wien) Silvia Carpaneto (»die Zusammenarbeiter«, Projekt »Spreefeld Berlin«) und Alen Jasarevic (Bund Deutscher Architekten, Augsburg) Projekte aus ihren Schaffensbereich vor und boten hoffnungsvolle Ausblicke auf die Zukunft der Stadtplanung.
Den trotz aller Ernsthaftigkeit lockeren Ausklang fand der Salon an diesem wie auch am Folgeabend mit der »Nacht der verbotenen Lieder«, einem DJ Set von Volker Bogatzki, die bei kühlen Getränken und Snacks manch bekannten Ohrwurm in neuem Licht präsentierte.
Ist wirklich alles von der Kunstfreiheit gedeckt? Darüber diskutierten Alessandra Zarcone von der Technischen Hochschule Augsburg, Wibke Reimer (Kulturabteilung des Bezirks Schwaben), Matthias Rossi (Universität Augsburg), Michael Grau (Moritzkirche Augsburg) sowie der Künstler Daniel Man, Daniel Laufer, Kurator von DAGESH, die Künstlerin und Musikerin Michaela Melián und die Künstlerin Stefanie Kraut in der Fokusnacht zum Thema Kunst, Meinungsfreiheit, Demokratie.
Verspielt gab sich das Panel unter Kuration von Ute Legner, Leiterin der Stabstelle Kulturelle Bildung der Stadt Augsburg. Es wurde gemeinsam geklatscht und gejubelt, aber natürlich nicht zum reinen Selbstzweck, sondern als soziales Experiment, das unser Denken im Alltag anregen soll.
Die Panels V (Kultursalon-Satellit »Festivalszene – soziale Nachhaltigkeit, ökologische Nachhaltigkeit« des Ständige Konferenz e.V. in den Räumen der Bezirksverwaltung des Bezirks Schwaben am Hafnerberg) und VII (Kultursalon-Satellit »Kulturarbeit und Nachhaltigkeit« mit Ergebnissen der Speed-Datings im Rahmen dreier Workshopeinheiten, kuratiert von Maximiliane Vilser (Verband für Popkultur in Bayern e.V.) und Maximilian Schlichter (Bezirk Schwaben) werden gerade für die weitere Dokumentation analysiert. Eine umfassende Bilanz des Kultursalon Schwaben 2024 wird bis Mitte Oktober vorgelegt.
Das Catering verblüffte und begeisterte Teilnehmer*innen und Organisator*innen gleichermaßen durch exzellente Qualität und liebevolle Zubereitung – kein Wunder: Hinter der Verpflegung stand das Team des Bistro-Restaurants »Alte Liebe«, seit 2022 Träger eines Michelin-Sterns. Dessen Betreiber und Chefkoch Benjamin Mitschele erklärte – ganz auf dem Boden geblieben – bereitwillig alles zu seiner Küche, bei der Ausgabe, aber auch im eigenen Panel »Mehr als Nahrung« mit Gästen aus dem Food-Bereich (Manuel und Katharina Förg, Alte Schäferei Bioland-Hof Förg, Steffen Heinrich, foodsharing Augsburg, Moritz Zeising / Carl's Hofbäckerei) und BR-Moderator Matthias Hacker.
Der Kultursalon 2024 ist vorbei, aber noch nicht zu Ende. Die aufgeworfenen Themen und die erzielten Ergebnisse werden dokumentiert und uns im Ergebnis weiter beschäftigen.
Die a3kultur Redaktion bedankt sich als Organisatorin des Kultursalon Schwaben bei allen Gästen, Besucher*innen, Kooperationspartner*innen und Förderern, sowie den Mitarbeiterinnen des UBZ. Im kommenden Jahr dreht sich der Kultursalon Schwaben um das Thema Identität und stellt u.a. die Frage, was diese mit unserer Demokratie zu tun hat.